Gibt es Menschen, die Brokkoli wirklich mögen? Tipp der Woche: Mit grüner Sosse fällt es leichter
Ein grünes Wunder
Man sagt Brokkoli viele wohltuende Effekte nach: So enthält er beispielsweise Sulforaphan, ein Senföl, welches im Labor das Wachstum von Krebszellen hemmt. Brokkoli gilt als »Anti-Aging“-Gemüse aufgrund seines hohen Gehalts an Coenzym Q10. Er ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen, enthält viel Vitamin A, Vitamin B 5 (Panthotensäure), Folsäure, pflanzliches Eiweiß und, und, und. Widerlegt ist inzwischen der Mythos, roher Brokkoli sei giftig. »Stiftung Warentest« versichert: Nein, stimmt nicht. Roh sei das Gemüse sogar noch gesünder als gekocht. Man sollte sich deshalb schnell die letzten Köpfe der aktuellen regionalen Ernte sichern. Nur: Wer mag schon Brokkoli?
Ähnliches mit Ähnlichem
Aus Vernunftgründen esse ich gelegentlich Brokkoli in gedämpfter Form, wenn auch ungern. Das senkt den Genussfaktor natürlich um ein Vielfaches, man könnte diesen Umstand bereits als Gesundheitsrisiko werten. Was also tun, damit die Brrr-Mahlzeit nicht zum Nullsummenspiel wird? Als ich kürzlich auf einem Marktstand ein Bund Kräuter für eine »Frankfurter Grüne Sosse« neben einem frischen Brokkoli-Strunk entdeckte, kam mir die homöopathische Regel »Similia similibus currentur« (zu deutsch:»Ähnliches möge mit Ähnlichem geheilt werden«) in den Sinn. Brokkoli mit Kräutersoße, grün zu grün, ob das schmeckt? Jawohl – und zwar nicht übel! Als Dip passt die Sosse übrigens auch zu Rohkost – zum Beispiel zu Kohlrabi (auch so ein Brrr-Fall).
Zutaten
- 1 Bund Kräuter für »Frankfurter Grüne Soße«
- 4 El Sesammus (Tahin)
- 1/2 Tasse Wasser
- 1-2 kleine Schalotten
- 1-2 El Umeboshi Paste (ist salzig und zugleich sauer)
- 1 Knoblauchzehe
- 1 Prise Zucker
- Pfeffer
- 1 Spritzer Zitronensaft
- für alle, die ein Ei-Aroma à la »Frankfurter Soße« lieben: mit ein wenig Schwefelsalz (Kala-Namak) abschmecken
Zuerst das Wasser und dann die Schalotten in einen Standmixer einfüllen. Dann das Sesammus, Umeboshi-Paste, Knoblauch und die anderen Gewürze dazu geben. Portionsweise die gut gewaschenen Kräuter hinzufügen und alles nach und nach auf höchster Stufe mixen bis eine sämige Sosse entstanden ist. Mit dem Schwefelsalz »Kala-Namak« (gibt es im Reformhaus) lässt sich ein Ei-Aroma erzielen, das der Original-Frankfurter-Grünen-Soße sehr nahe kommt.
Und hier die Links:
Stiftung Warentest bestätigt: Roher Brokkoli ist ungiftig.
Hier erklärt Wikipedia, was es mit Sulforaphan auf sich hat.
Viele Reformhäuser führen das schwarze Schwefelsalz Kala-Namak
Veröffentlicht am 03.10.2014