„Fett als Freund oder Feind?“ – solltest du lesen, wenn du die Lehren der Gesundheitsrebellin Dr. Johanna Budwig testen willstAls weltweit erste Wissenschaftlerin gelang der 42-jährigen Dr. Johanna Budwig die Unterscheidung in „gesättigte“ und „ungesättigte“ Fettsäuren. Das war 1950. Ein Jahr später wird die in Essen Geborene zur Obergutachterin für Arzneimittel und Fette am Bundesinstitut für Fettforschung ernannt. 1952 legt die Chemikerin Versuchsergebnisse vor, die die Schädlichkeit von Transfettsäuren bestätigen – enthalten in gehärteten Back- und Bratfetten, Pommes frites, Kartoffelchips, Keksen und anderen industriell gefertigten Lebensmitteln. Damit ruft sie mächtige Gegner auf den Plan: die Margarine-Industrie. Zeitlebens wird sie gegen sie zu kämpfen haben.
Öl-Eiweiß-Kost
Berufsbegleitend studiert die Fettforscherin ständig weiter. Mittlerweile ist sie approbierte Apothekerin, diplomierte Chemikerin und hat einen Doktortitel in Physik. 1956 beginnt sie Medizin zu studieren. Mittels Tierversuche belegt sie die unterschiedlichen Wirkweise von Omega 3 Fettsäuren auf den Organismus. Sie entwickelt – trotz aller Widerstände seitens des Staates und der Fettlobby — eine eigene Ernährungslehre. In ihr steht die Öl-Eiweiß-Kost im Zentrum. Budwig findet heraus, dass sich die hochgradig ungesättigten Omega-3-Fettsäuren an schwefelhaltiges Eiweiß binden und in dieser Form vom Organismus am einfachsten in die Zellmembranen eingebaut werden können. Neben Demenz und Depressionen ist es jetzt der Ehrgeiz der Forscherin, eine wirksame Diät gegen Krebs entwickeln. In seinem Kompendium der altenativen Krebs-Therapien „Chemotherapie heilt und die Erde ist eine Scheibe“ widmet Lothar Hirneise der Budwig-Diät ein ganzes Kapitel.
Die Erfindung der Budwig-Creme
Weil sie mehr und mehr auf alternative Heilmethoden schwört, läßt sich Dr. Budwig zusätzlich zur Heilpraktikerin ausbilden. In den 1960 er und 1970er Jahren meldet sie zahllose Patente überall auf der Welt an. Bis 1979 wird die als „Flax-Lady“ bekannte Forscherin („flax“ – deutsch „Leinen“) sieben Mal für den Nobelpreis vorgeschlagen. Sie erhält ihn nie, reicht aber noch bis 1982 mehrere Patente zur Leinöl- und Leinsamenproduktion ein. Leinöl in Verbindung mit der schwefelhaltigen Proteinquelle Quark wird als Budwig Creme weltberühmt. Die Forscherin erlebt am Ende ihres Lebens den Erfolg sogar noch ein wenig. Sie stirbt 95 jährig an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruchs.
Gut geschriebene Einführung
Auf gut 140 Seiten führt „Fett als Freund oder Feind“ in das Leben von Dr. Budwig ein. Das Büchlein enthält ein paar beeindruckende Originaltexte und erklärt, warum eine ausreichende Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren mehr denn je wichtig ist. Rezepte zur Herstellung der Budwig-Creme und viele leckere Gemüse-Rezepte inspirieren dazu, die Budwig-Kost auszuprobieren. Spannend auch die kleine Öl-Lehre und Differenzierung der gängigsten Pflanzenöle im Kapitel „Küchentipps“.
Und hier die Links:
Frage im Reformhaus nach – dort kann man das Buch bestellen
Bei der Dr. Johanna Budwig Stiftung ist ein Überblick über das Lebenswerk der Forscherin erschienen. Unter diesem Link kannst du es von dort beziehen
Im Buchhandel findest du es unter der ISBN Nummer 978-3-00-040067-4