Greenpeace lässt es kleidertauschmäßig krachen – hier könnt ihr lernen, wie man eine Swap-Party organisiert
Du gibst, du nimmst
Das war super organisiert! Angekündigt auf Facebook, nach einfachsten Spielregeln: du kommst irgendwann in der Zeit zwischen 12:00 und 17:00 Uhr. Du hast Teile aus deinem Kleiderschrank dabei, die du nicht mehr sehen kannst. Sagen wir: vier. Du lässt dich von einer der vielen ehrenamtlichen Greenpeace-Aktiven einweisen, enterst einen Raum, gibst dein Zeug ab. So wie hundert andere es vor dir getan haben. Dann suchst du dir aus einem mördermäßig großen Berg saugut geordneter Mode vier neue Teile raus. Schon hast du deine Garderobe aufgefrischt, ohne einen Cent auszugeben. Herrlich! Dazu an den Turntabeln ein Boss, an den Nähmaschinen die Chance zum Life-Upcycling (dazu später mehr), Spiegel everywhere und geräumige Anproben aus altgedienten Greenpeace-Aktionsbannern.
#TauschDichAus
Von Kiel bis Aachen, von Dresden bis München: Am 13. Juni fanden gleichzeitig in mehr als 40 Städten Greenpeace Kleidertauschparties statt. Selma, die in Hamburg für Presse-und Bloggerrelations zuständig ist, sagt: »Mit dem Hashtag #TauschDichAus wollen wir auf Twitter ganz nach oben.« Ein Zeichen setzen: Dafür hat sich eine Gruppe von 25 Konsumbotschaftern in loser Formation zur Vorbereitung der Hamburger Kleidertauschparty wöchentlich getroffen. Schon zum vierten Mal laden sie ein. »Am Eingang achten wir auf die Qualität – und nehmen die Teile selbst in Empfang. Nicht dass hier plötzlich Berge von Bettwäsche liegen.« Fehlt ein Knopf, ist ein Ausschnitt zu tief oder wäre ein Flicken angebracht: Problemchen wie diese können gleich vor Ort dank der beiden Expertinnen von Redesign Hamburg behoben werden. An zwei Nähmaschinen zeigen sie, wie’s geht – do it yourself, baby!
50 000 x weniger konsumiert
Warum viele Kleidertauschparties an einem Tag ein kleiner großer Schritt für die Menschheit sind, sagt Kirsten Brodde, Greenpeace-Expertin für Textilien: »50.000 ausrangierte Kleidungsstücke werden den Besitzer wechseln statt im Müll zu landen. Das sind auch 50.000 weniger neu gekaufte Teile – eine gute Nachricht für die Umwelt.« Was am Ende der Hamburger Kleidertauschparty übrig bleibt, wandert in die Kleiderkammer in Wilhelmsburg oder kommt bei der nächsten Kleiderparty erneut zum Einsatz. Wer Lust hat, bei den Aktiven mitzumachen, ist herzlich willkommen. Die Parties sind Teil der großen und erfolgreichen Detox-Kampagne, mit der Greenpeace Konsumenten und Modeindustrie zum Umdenken bewegt. Greenpeace fordert schon seit längerem ein Verbot aller gefährlichen Chemikalien, die in der Textilherstellung in großem Umfang eingesetzt werden. Für vertiefende Informationen gibt es wie immer ganz unten hilfreiche Links.
Noch ein paar Impressionen
Und hier die Links:
Kleine Taschenparade hier
Feigenblatt oder echtes Zertifikat: Mit diesem Greenpeace-Führer gewinnt man Überblick – da muss noch viel getan werden
Von C&A bis Burberry’s: Diese Firmen hat Greenpeace bereits zum Textil-Entgiften bewegt
Lehrer, Eltern, Schüler: Haltet mal diese Leistungspräsentation!
Du stehst nicht so auf Facebook? Auch so kommst du zu Redesign – Recyclingmode aus Hamburg
Hier noch zwei Clips:
Veröffentlicht am 14.06.2015