Macht Kakao glücklich?

Kakaobohnen sind das neue Ding. Pulverisiert werden sie angeblich sogar als Party-Droge geschnupft – wie kommt’s?

Kakao_Criollo_roh

Rohe Kakaobohnen kann man wohl einigermaßen treffend als SUPERFOOD bezeichnen. Sie sind randvoll mit Stoffen, die uns glücklich machen. Kursiert etwa zu wenig Serotonin im Gehirn, wirkt sich das negativ auf unser Gemüt aus. In Kakaobohnen ist viel von der Aminosäure Tryptophan enthalten, eine Vorstufe von Serotonin. Stimmungsaufhellend wirken überdies der hohe Theobromin-Gehalt, Dopamin und das Polyphenol Epicatechin. Nicht nur das Gefäß erweiternde Theobromin, sondern auch der hohe Anteil von Theophyllin stimulieren Kreislauf und Nervensystem. Möglicherweise ist das ein Grund, warum rohe Kakaobohnen auch als Aphrodisiakum gehandelt werden – in der Sprache der Atzteken heißt Kakahuatl angeblich „hart und gut“. In Rave- und Discokreisen wird Kakaopulver angeblich als Ecstasy-Ersatz geschnupft – wie die Zeitschrift »eater« vermeldet.

Super Wachmacher

Man hat in Kakaobohnen rund 300 verschiedene Inhaltsstoffe gefunden. Einer davon ist Koffein. In 100 Gramm roher Kakaomasse sind mehr als 140 mg Koffeein enthalten. In 4 Gramm geröstetem Arbabica sind es 59 Milligramm. Es kann also nicht allein der Koffeingehalt sein, der rohe Kakaobohnen so anregend macht. Probieren Sie es aus: Fünf bis sechs rohen Kakaobohnen zum Frühstück wecken zuverlässig die Lebensgeister!  Aufgrund ihrer wachmachenden Wirkung wird empfohlen, die letzten Kakaobohnen bis spätestens um 18:00 Uhr zu sich zu nehmen. Das gilt natürlich nicht für Nachtarbeiter oder Partygänger! Merke: Rohe Kakaobohnen sind natürliche Antidepressiva, Aphrodisiaka und eine prima Kaffee-Alternative.

Wie isst man sie?

Das ist eine etwas bröckelige Angelegenheit. Am besten schmecken die Bohnen, wenn man die Schale abknispelt. Bei guter Criollo-Qualität ist das nicht schwer: Man presst die Bohnen zwischen Daumen und Zeigefinger zusammen, bis ein kleiner Riss entsteht und pult dann die Schale ab. Bei leicht fermentierter Ware ist die Schale oft untrennbar mit der Bohne verbacken. Ist nicht weiter schlimm: Man kann die Schale zur Not mitessen. Bohnen guter Qualität (Criollo Porcelana soll besonders edel sein)  haben einen geringen Säuregehalt, ihr hoher Fettanteil entfaltet sich am Gaumen nussig und sie sind angenehm bitter – wie ein guter Espresso.

Und hier die Links:

Interessantes zur Geschichte des Kakaos findet man auf der Website theobroma-cacao.de

Meine Empfehlung:

Booja-Booja für rohe Kakaobohnen, Trüffel, veganes Eis (ich bestelle online, das Eis gibt’s manchmal bei Veganz)

Gute Kakaobohnen von Flores Farm gibt’s im gut sortieren Reformhaus und Biohandel

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