Krise, welche Krise?

Komme, was wolle: mit Quicumque – Zeitschrift für autarkes Leben bist du bestens vorbereitet

Reduzierte Optik und lakonischer Humor

Reduzierte Optik und lakonischer Humor

Es ächzt im Gebälk. Schon seit geraumer Zeit. Blasen platzen, Rettungsschirme werden aufgespannt, die Kanzlerin richtet beruhigende Worte an ihr Volk. Der eine kauft Gold, der andere bunkert Trinkwasser im Keller. »As systems collapse, citizens rise« nennt der Soziologe Otto Scharmer das. Jetzt die Frage: Begegnen wir dem drohenden Kollaps, indem wir lernen, einen Laternenpfahl zu umhäkeln, oder abonnieren wir das Magazin Quicumque – Zeitschrift für autarkes Leben?

Was bedeutet Quicumque?

Warnung: Googel den Begriff Quicumque und du landest unweigerlich beim athanasischen Glaubensbekenntnis und konvertierst unter Umständen zum Katholizismus. Das aber hatten die Macher der gleichnamigen Zeitschrift nicht im Sinn, als sie ihre Perle der Überlebenskunst  tauften. Quicumque, schreiben sie, »das heißt aus dem Lateinischen übersetzt jeder, der». Entsprechend richte sich ihre Zeitschrift an jeden, der schon immer wissen wollte, wie man Bier braut, seinen Schinken selbst pökelt  oder ins Honigkoma fallen möchte (Zitat aus dem Genussheft, Ausgabe I/2016). Am Kiosk kostet ein Heft 8,80 Euro. Bisher sind drei Ausgaben erschienen, eine Frequenz von fünf Heften pro Jahr wird angestrebt.

Wer sind die Macher?

Was sofort auffällt: Die Familie Schäfer, die ihre Zeitschrift  vom östlich zwischen Köln und Bonn gelegenen Ruppichteroth aus verlegt, hat Humor. Für das Frühjahrsheft wird beispielsweise mit der Coverzeile »Töten – Tiere und Pflanzen essen» geworben, das Bierbrauen wird uns mit dem Satz »Gerstensaft ist nicht nur ungesund, er ist auch gut für’s Herz» schmackhaft gemacht.  Auf diese Art von Lakonie muss man erst mal kommen; das geht nur, wenn man über ein gehöriges Maß an Lebenserfahrung verfügt. Infos über das Team erhellen: Chef vom Dienst ist Dipl.-Ing. agr. Björn Schäfer, Chefredakteurin ist Dr. phil. Axenia Schäfer, das Ressort Haushalt und Garten betreut die geprüfte Hauswirtschafterin Gudrun Schäfer, Erwin und Clarissa Schäfer verantworten wunderbare Fotos – kurzum: wir kommen in den Genuss eines Mehrgenerationenprojekts. Welches sich zudem die begnadete freie Grafikerin und Texterin Barbara Stuhlmann geangelt hat. Sie gab dem Ganzen einen maximal reduzierten Look, der sich wohltuend von allen, wirklich von allen anderen im Zeitschriftenkiosk abhebt.

Worum geht’s überhaupt?

Jetzt die zweite Frage: Hält der erste, positive Eindruck, was er verspricht? Furchtsam schlägt man Quicumque auf. Und wird sofort beruhigt. Kein Alarmismus, kein Aluhut, nirgends. Sondern sachliche, knappe Gebrauchsanweisungen für Dinge, die den Selbstversorger in spe interessieren: Haltbarmachung, Pflanzenanbau, Schnapsbrennerei und dergleichen. Oder, wie es die Redaktion zur Erklärung ihrer Namenswahl schreibt:

Selbstversorgung, ist das nicht etwas für paranoide Verschwörungstheoretiker, ewige Skeptiker und ein paar übrig gebliebene Zurück-zur-Natur-Romantiker? Wir finden, das Gegenteil ist der Fall:

Jeder, der sich mit nachhaltigem Wirtschaften, mit dem Ursprung der Dinge und der größtmöglichen Unabhängigkeit von unserem heutzutage perfektioniertem, aber eben auch überaus störanfälligen Warenfluss auseinandersetzen möchte, findet in der Selbstversorgung ein Kernthema.

Jeder, der der saturierten Langeweile entfliehen möchte, ohne gleich einen ganzen Lebensstil zu verteufeln, ist ebenso ein potentieller Selbstversorger wie

jeder, der einen Beitrag leisten möchte, dass Wissen erhalten bleibt, aktive Teilhabe stattfindet und Monopole vermieden werden.

Bier im Eigenheim brauen - die Anschaffungskosten

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Wir schaffen das

Obwohl der Kollaps schon seit Erscheinen des Club of Rome-Reports »Die Grenzen des Wachstums» am Horizont wetterleuchtet, leben wir in Nordeuropa noch immer auf erstaunlich hohem Niveau. Wir tun das auf Kosten anderer. Das sollte uns bewusst sein und wir sollten endlich die Verantwortung dafür übernehmen. Bier brauen, Brot backen und Sauerkraut einlegen hat in einer Welt der Überversorgung etwas Spielerisches, leicht Spinnertes. In früheren Zeiten waren Selbstversorger-Techniken mit viel Mühen und Arbeit verbundene Notwendigkeiten; in vielen Teilen der Welt sind sie es noch heute. Wer sagt, dass es für uns Komfortzonen-Bewohner so bleibt? Quicumque enthält nützliche Hinweise, wie man sein Lebensschiff in möglicherweise chaotischen Zeiten auf Kurs halten kann – und sogar, was das (hier und heute) kostet.

Und hier die Links:

Hier geht’s zum Webauftritt

Wie gesagt: Brauchst nicht nach Quicumque googeln, kannst einfach hier klicken

Veröffentlicht am 20.12.2015

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