Sind Milchprodukte wirklich die besten Calciumspender? Nope. Es gibt eine prima pflanzliche Alternative – nicht nur für Veganer –more–>
Tahin, ein Mus aus gemahlenem Sesam, enthält fünf mal mehr Calcium als Milch. In Asien, Afrika und dem Orient, wo im Vergleich zu uns sehr viel weniger Milchprodukte konsumiert werden, dafür aber viel und regelmäßig Sesam, waren Calcium-Mangelerscheinungen lange kein Thema. Erst heute, wo Pizza, gezuckerte Joghurts und andere »Segnungen« der westlichen Lebensmittelindustrie zur Verfügung stehen, tauchen nach und nach die damit verbundenen Nebenwirkungen auf: Laktoseintoleranz, Allergien, Erkältungsneigung.
Milch, nein danke!
Okay, so ein schöner Latte am Morgen, wer kann dazu schon nein sagen? Ich behaupte: Folge der gängigen Empfehlung der Ernährungswissenschaft zur optimalen Calciumversorgung, und du zahlst den Preis. Wie lautet diese Empfehlung? Täglich ein Viertel Liter Milch, ein Becher Joghurt und 50 Gramm Emmentaler. Hört sich nach nicht viel an? Dein Körper muss ganz schön viel Laktase bilden, um eine solche Portion Milch verdauen zu können. Das Enzym Laktase wird im Dünndarm gebildet. Säuglinge und Kinder haben in der Regel keine Probleme damit. Erwachsene aber schon, denn zum Wachsen und Gedeihen brauchen sie eigentlich keine Milch mehr (Nestlé sieht das natürlich anders).
Calcium gibt’s reichlich in Pflanzen
Holt sich der Dünndarm Calcium aus einer Pflanze, muss er keine Laktase bilden. Wer noch nie eines der tausend leckeren Hummus-Rezepte ausprobiert hat oder der Fraktion »was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht« angehört, für den wurde Minactiv erfunden. Im Reformhaus habe ich es allen Frauen empfohlen, die unter Osteoporose litten. Jetzt standen sie ratlos vor mir, weil der viele vom Arzt empfohlene Käse und Quark erstens ihren Calciumspiegel nicht erhöht und zweitens ihre Verdauung verschlechtert hatte (Magerquark entzieht dem Darm Wasser). Bei vielen der älteren Damen konnte ich mit einem Glas Sesammus nicht landen, aber so ein Pülverchen….
Mayonnaise aus Sesammus
Da ich meine eigenen Ratschläge gern mal ignoriere, komme ich nicht täglich dazu, Sesammus zu essen. Landet Brot auf dem Teller (ziemlich selten), sind Tahin und Ume-Paste immer am Start, in Kombination mit meinen Lieblings-Basenspendern Champignons, Gurken, Tomaten und Sprossen. Eine wahre Offenbarung ist der Cole-Slaw-Salat nach einem Rezept von Karen Acuff und Hans Finck. Du findest es in dem Buch »Die Anti-Hefepilz-Diät«. Mit etwas Flüssigkeit – sei es Wasser, sei es Zitronensaft — im Mixer kräftig durchgequirlt, entwickelt Tahin eine Mayonnaise ähnelnde Konsistenz.
Cole Slaw – amerikanischer Krautsalat
1/2 Weißkohl oder Wirsing
3 Möhren
6-8 Umeboshi Pflaumen oder 2 bis 3 EL Reisessig
1 kleine Zwiebel
1/4 Tasse Tahin
1 Tl Öl
1 Prise Salz
Kohl sehr fein schneiden und mit wenig Wasser und 2 Umeboshi-Pflaumen (mehr dazu bei »Die Detox Königin«) weich kochen. Möhren grob reiben und in wenig Öl andünsten, bis sie weich sind. Für die Sauce 1/2 Tasse Kochwasser vom Kohl, restliche Umeboshi-Pflaumen, Tahin, Salz und die Zwiebel kräftig mixen (ich liebe den Personal Blender) oder pürieren und unter das Gemüse ziehen. Sofort servieren.
Und hier die Links:
Calcium und andere Mineralien aus Sesam als praktisches Pulver gibt von Dr. Metz (Minactiv)
Preiswertes Nußmus gibts von Monki aus den Niederlanden
Das Buch der Makrobioten Karen Acuff und Hans Finckh ist eine Offenbarung für alle Veganer. Es stammt aus den 70er Jahren und wurde als „Anti-Hefepilz-Diät“ vermarktet – unter anderem, weil alle Rezepte frei von raffiniertem Zucker sind.
Veröffentlicht am 26.04.2013